Kultivierung essenzieller Lebensenergie

Emei Wu Xing Tradition

Kultivierung essenzieller Lebensenergie
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von Gastbeitrag

Emei Wu Xing ist eine kaum bekannte taoistische Tradition für die Kultivierung essenzieller Lebensenergie. In der Szechuan Provinz in China ist ein Bergmassiv, das als Emei Shan bekannt ist, seit Jahrtausenden ein Ort für Taoisten und Buddhisten zur intensiven Praxis ihrer Lehren und Methoden.

Dadurch gingen aus Emei auch immer wieder innovative Methoden der Schulung von Lebensenergie und Bewusstsein hervor. Eine bislang kaum bekannte Tradition ist Emei Wu Xing, wobei der Begriff Wu Xing für Leere und Form steht, das Wechselspiel zwischen dem formlosen Potenzial des Lebens und seiner Umsetzung in konkrete Ausdrucksformen.

Jing, die Essenz aus der Lebensenergie entsteht

Lebensenergie ist heute ein häufig verwendeter Begriff in ganzheitlichen Gesundheitslehren und meistens wird damit das beschrieben, was in der taoistischen Ausdrucksweise Qi genannt wird, analog zum Begriff Prana im Yoga oder Ayurveda. Doch Qi ist eine Stufe von Lebensenergie, die aus einer Vorstufe hervorgeht. Wenn ein neues Leben durch die Zeugung entsteht, ist dort immense Vitalität vorhanden, aber noch keine spezifischen Lebensfunktionen. Differenzierte Körperteile, Organe und deren spezifischen Funktionen entstehen erst im Laufe der Zeit auf der Basis der puren Vitalität des kleinen Zellhaufens, der wir ganz zu Beginn unseres Lebens sind. Dieser Prozess der Differenzierung von unspezifischer Lebendigkeit zu spezifischen Funktionen des Lebens wiederholt sich unser Leben lang.
Stammzellen sind das unspezifische Reservoir an Lebendigkeit, die sich dann in jede spezifische Zelle differenzieren können, um Gewebe zu erneuern. In der taoistischen Sprache wird der Begriff Jing für Essenz oder Vitalität verwendet und Qi für die konkrete Lebensenergie, die wir Organen, Emotionen und unterschiedlichen Wandlungsphasen wie den fünf Elementen der TCM zuordnen können.

Wenn Qi durch ganzheitliche Heilverfahren oder Methoden wie Atemübungen, Qigong, Yoga stimuliert und harmonisiert wird, sind vielfältige positive Effekte für Körper und Geist möglich. Aber Qi entsteht aus Jing und die pure quantitative Kraft des Jing ist entscheidend dafür, wie lebendig und stark unser Qi sein kann. Ein weit verbreiteter Mythos in der TCM besagt, dass man mit Jing geboren wird und im Grunde nichts dafür tun kann, um es zu kultivieren und zu vermehren. Es ist zwar zutreffend, dass man Jing nicht durch Methoden vermehren kann, die auf der Ebene von Qi wirken, wie z.B. Atemtechniken, Visualisieren, sanfte Bewegungen, Yoga – Stellungen. Es gibt jedoch in den inneren Kampfkünsten des
Taoismus einige wenige Methoden, die Qi im eigenen Körper in Jing verdichten.

Christian Dittrich-Opitz, Linienhalter der Traditon Emei Shan Wu Xing, hat freundlicherweise einen Text für das Heilnetz-Lexikon geschrieben.

Lexikonartikel Emei Wu Xing

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